Wie sind die Aussichten…

„Das dürfte es gewesen sein mit der Saison…“

Freilich: Es gibt natürlich wichtigere Dinge als den Amateurfußball. Aber auch der wird vermisst und auch für den gilt eben der Stufenplan, der seit der Ministerkonferenz existiert. Wenn das der Fahrplan für das weitere Vorgehen ist, dann dürfte so gut wie klar sein, dass uns die Zeit für die sportliche Beendigung der Serie davonlaufen wird.

Der Kreisspielleiter und eigentlich als Optimist bekannte Manfred Neumeister ist sich deswegen nun sicher: „Diese Saison ist aus meiner Sicht leider nicht mehr zu retten!“ Es gibt einfach zu viele Unwägbarkeiten, Unsicherheiten, regionale Unterschiede, die zu einem Flickenteppich führen. Denn alleine in den Kreis 1 fließen die „Hoheitsgebiete“ zehn verschiedener Kreis-Verwaltungsbehörden (siehe unten) ein. „Pro Woche müssten wir in der Spielleitung bei zehn zuständigen Ämtern die Voraussetzungen abgleichen, ob überhaupt ein Trainings- und Spielbetrieb für einen Verein möglich ist.“ Während die einen schon wieder mit Abstand in Zehnergruppen ein paar Pass- oder Torschussübungen machen könnten, sind andere ganz, ganz weit davon entfernt. „Und wir als Fußballer, als Vereine, als Funktionäre und auch als Verband müssen eben einsehen: Der Ober sticht den Unter!“, so Neumeister. Der Ober sei eben hier die Politik bzw. ihre Vorgaben. 

Kreisspielleiter Manfred Neumeister sieht mittlerweile keine Möglichkeit mehr, die Saison geordnet auf dem Platz zu Ende zu spielen.

 

Spielbetrieb kann nur flächendeckend organisiert werden

Und hier kommt dann eben das Problem zum Tragen, dass ein Spielbetrieb 
flächendeckend organisiert werden muss. Wie soll das gehen bei den 
unterschiedlichen Werten und Zahlen, die so schnell sicher nicht flächendeckend und konstant unter 50 springen werden? In einem Flächenspielkreis wie dem Kreis 1 – aber erst Recht aber auf Bezirks- oder Landesebene? Don Bosco dürfte, wenn die Zahlen so bleiben, wie sie sind, nicht in Hof spielen. Hof wahrscheinlich aber in Bamberg, wenn dort die Zahlen passen. Obwohl sie im eigenen Landkreis nicht trainieren durften… „Derzeit“, so Manfred Neumeister, „dürfte in unserem Spielkreis nur der FC Rentweinsdorf (Landkreis Haßberge) kontaktfrei mit maximal zehn Personen auf den Platz.“ Für ihn steht deshalb fest: „Es bleibt uns – so traurig das ist – mittlerweile nichts anderes übrig, als die Saison abzubrechen! Ich weiß, dass die Fußballer und Vereine viel dafür getan und viel Aufwand betrieben haben im Hinblick auf Hygiene etc., dass es weitergehen kann – aber es hat so keinen Sinn mehr!“

Nach einer Ecke 13 Mann auf engem Raum – es wird leider noch dauern bis das wieder der Fall sein kann. 

 

Saison mit Anstand (Quotenregelung) abbrechen

Nach seiner Auffassung bedeutet die Kernaussage, die die Politik mit ihrem Stufenplan den Sportlern gegeben hat – in anderen Worten ausgedrückt: „Lasst es für diese Saison mal bleiben mit dem Amateurfußball! Beendet quotiert und bereitet euch auf eine neue Saison mit Vorbereitungsbeginn im Juni oder Juli vor.“ Langsam fühlt sich das Warten, Hoffen und Bangen leider mehr und mehr an wie ein Schrecken ohne Ende. Wer immer wieder Hoffnung hatte, dass die Saison sportlich zu Ende gebracht werden kann, kommt sich mittlerweile vor wie der berühmte Esel, der hinter der Karotte her hechelt: Mal kommt die Karotte näher, dann ist sie wieder weiter weg. Während der Nachbarsesel schon mal einen kleinen Karotten-Bissen nehmen darf, sieht der andere Esel die Karotte schon fast nicht mehr. Soll aber im gleichen Eselsrennen starten. Und währenddessen tickt die Uhr unaufhaltsam weiter.

Nach Meinung von Manfred Neumeister sind die jüngsten Vorgaben der Politik die entscheidende Grätsche, die uns vom Ball und damit vom Beendigen der Saison auf dem Platz trennt. 

 

„Tagesaktuelle Schnelltests? Das ist nicht umsetzbar“

Was auch immer man vom Stufenplan der Politik halten mag, er existiert nun einmal und ist bindend. Und für die Saison 19/20, die mittlerweile 19/21 heißt, bedeutet er realistischer Weise das Aus. Also ein Ende mit Schrecken. Oder kann sich irgend jemand ernsthaft vorstellen, dass die Inzidenzen flächendeckend unter 50 fallen – gerade, wenn in Kürze auch noch die Schnelltests dazukommen – und alle auch nur ähnliche Bedingungen haben werden, sich vorzubereiten? Und es geht definitiv nicht ohne eine mehrwöchige, fußballspezifische Vorbereitung. Oder glaubt einer, dass die Spieler dort, wo die Inzidenz zwischen 50 und 100 liegt, vor einem Training oder einem Spiel einen „tagesaktuellen Corona-Test“ beibringen? Wer sollte das kontrollieren? Wer soll das bezahlen? Wer hat das bestellt?, würde es in dem bekannten Lied heißen. Für Manfred Neumeister stellt sich noch eine weitere Frage: „Wer soll die Verantwortung übernehmen?“

Das Zu-Ende-Spielen der Saison käme angesichts der Umstände einem „auf Biegen und Brechen“ oder einem „um jeden Preis“ gleich. Womöglich gibt es für den Verband eine weitere Hürde dergestalt, dass bei einem Abbruch zum jetzigen oder einem Zeitpunkt in naher Zukunft, die Fußballinteressierten sagen würden: „Das hättet ihr auch früher haben können!“ Aber darum geht es eigentlich gar nicht. Denn die Zeit kann niemand zurückdrehen, die damalige Entscheidung, nicht abzubrechen, wurde getroffen. Von wem und auf wessen Betreiben hin auch immer. Ende. Das heißt aber nicht, dass man seine Meinung oder Entscheidung angesichts der Umstände nicht auch ändern oder anpassen kann. Vielleicht ist bald Jogi Löw ein gutes Beispiel dafür, wenn er Thomas Müller zur Nationalelf einlädt. Zumindest denkt er scheinbar ernsthaft darüber nach. Und überdenkt damit – ob es richtig oder falsch ist – eine Situation angesichts neuer Umstände. Und wir sollten langsam aber sicher auch mal über einen geordneten Abbruch der Saison nachdenken. Sieht auch Neumeister so: „Die Politik hat uns eines Besseren belehren müssen! Oder zurück zur Schafkopf-Sprache: Der Ober sticht den Unter!“ 

Zur Erklärung:

Nach den derzeitigen Inzidenzzahlen im Kreis 1 gelten ab Montag, den 08. März 2021, folgende Lockerungen:
• Bei einer Inzidenz von unter 50 ist Außensport kontaktfrei möglich. Trifft nur bei einem Verein (FC Rentweinsdorf) derzeit zu. 
• Bei einer Inzidenz 50 bis 100 ist Individualsport außen mit maximal 5 Personen aus 2 Haushalten bzw. bis maximal 20 Kinder möglich. Abgeleitet also kein Mannschaftssport.
Bis zum nächsten Öffnungsschritt müssen die Inzidenzwerte stabil und über 14 Tage konstant sein. Erst dann (!) kann eine weitere Lockerung erfolgen.
    
• So frühestens ab 22. März 2021, dann wäre unter Inzidenzwert 50 der Sport Innen  (kontaktfrei) und Außen (Fußball) als Kontaktsport möglich.
• Bei einem Wert von 50 bis 100 müsste dann jeweils tagesaktuell ein Schnell- oder Selbsttest vor Training und Spiel gemacht werden. Auch hier wäre bei negativen Tests Kontaktsport/Training dann möglich.

OSTERN
• Frühestens ab 05. April 2021 ist dann bei Werten von 50 bis 100 Kontaktsport Innen und Außen ohne Test und somit erstmals fußballspezifisches Training möglich. Neumeister: „Angesichts der momentanen Zahlen keine guten Nachrichten für den Fußball! Aber ich versuche, an der Basis weiterhin der Kümmerer für die Vereine zu sein.“

Quelle: anpfiff.info

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